Hallo Dieter,
da hast du ja eine tolle Ausrüstung!
Ich denke, es ist zunächst weniger die 'Hardware' sondern das Verinnerlichen der Funktionen der Steuerung eines Hubschraubers. Ich bin so frei und fange mal recht weit vorne an, da ich nicht weiß, welche Erfahrung du mit den Drehflüglern schon hast.
Das Drehen um die Hochachse wird über die Pedale gesteuert - die Rotationsgeschwindigkeit beeinflussen hier das Drehverhalten, d.h. der Heckrotor muss die 'Drehgeschwindigkeit' des Hauptrotors ausgleichen. Es verhindert die unkontrollierte Rotation um die Hochachse. Also vergleichbar mit dem Seitenruder, nur dass beim Heli hier der Heckrotor gesteuert wird.
Pitch ist das Drehmoment/Drehzahl der Turbine, die den Hauptrotor antreibt. Vergleichbar mit dem Throttle eines Jets. Veränderung der Pitcheinstellung bewirkt, dass der Hauptrotor schneller oder weniger schnell rotiert und somit die Aufwärts- /Abwärts-bewegung gesteuert wird.
Der Hauptrotor selbst ist eine etwas komplizierte Angelegenheit. Ich verzichte an dieser Stelle auf Details und gehe nur auf die Vorwärts- und Seitwärtssteuerung ein.
Steuerknüppel /Stick nach vorne gedrückt bewirkt die Vorwärtsbewegung bzw. nach hinten dir Rückwärstbewegung. Dabei wirst du bemerken, dass vorwärts der Heli die 'Nase' senkt (Männchen macht),
rückwärts das Heckteil sich senkt.
Mit der Links/rechts-Funktion beim Stick leitest du eben diese Bewegung auch beim Heli ein.
So - das waren nun die Funktionen und die Kunst ist es nun das alles sauber zu koordinieren. Dann ist Helifliegen überhaupt nicht so schwer.
Da sich die Fliehkräfte des Hauptrotors je nach Drehzahl /Pitch verändern, will der Heli dann in die Drehrichtung des Hauptrotors ausbrechen. Dies gilt es mit den Pedalen sachte auszugleichen.
Das wäre die erste Übung - den Heli ca. 1 m über Grund bringen und dabei die Drehbewegung um die Hochachse ausgleichen, so dass sich der Heli nicht mehr oder nicht mehr schnell dreht. Damit kannst du nun experimentieren und die Drehungen langsam gesteuert über, nach rechts und links.
Bei allen Steuermaßnahmen nur geringe Korrekturen / Ausschläge/Stickbewegungen vornehmen, sonst hast du schnell einen unkontrollierbaren Flugzustand erreicht und dann kann man leicht den Spaß verlieren.
Geduld und Üben sind hier erforderlich.
Wenn du die Rotation um die Hochachse im Griff hast, kannst du mal etwas in die Höhe steigen um dann vorsichtig eine Vorwärtsbewegung einzuleiten.
Vermeide es möglichst, gleichzeitig Ausschläge nach links oder rechts zu machen. Es ist anfangs extrem schwierig, das alles gleichzeitig zu bewältigen.
Dran denken - kleine Lenkausschläge!!
So danach kannst du dann auch mal daran denken, einen großen Kreis zu fliegen. Groß deshalb, damit du ein Gefühl für die seitenneigung des Helis bekommst und ggf. den Kurvenflug einfacher wieder ausleiten/beenden kannst.
Das Schwierige wird dann noch die Landung sein - da machen wir uns nichts vor. Punktlandungen wie wir es von den richtigen Helis kennen, das verschieben wir mal auf Lektion ???. Es ist vollkommen ok, wenn der Heli beim Aufsetzen auf den Kufen durch´s Gras rutscht.
Auf die Beachtung der Instrumente bin ich hier bewusst nicht eingegangen.
So - nun habe ich meine Kenntnisse mal dargelegt - mit meiner 'asbachuralt'Ausrüstung Saitek X45 komme ich auch bei der Helisteuerung wunderbar zurecht. Es ist Übungssache und Gewohnheit mit dem Umgang der Hardware.
Nun wünsche ich viel Spaß - und nicht die Geduld verlieren. Ach ja - nimm einen gutmütigen, kleinen Heli - z.B. Robinson R22
Und wenn du einen neuen Heli brauchst - die bauen soviele, dass sie die verkaufen müssen - also ist für Nachschub ständig gesorgt. ::)
Sollte ich etwas unvollständig/falsch beschrieben haben, möge man es ergänzen oder richtig stellen.
Grüße
Werner EWG1126